Starker Endspurt mit wichtigem Derbysieg in St. Gallen belohnt
Der HSC Kreuzlingen gewinnt heute Mittwoch dank einer klaren Leistungssteigerung in den letzten 20 Minuten auch das zweite QHL-Saisonduell gegen St. Otmar St. Gallen auswärts mit 26:20 (12:12). Mit diesem Derbysieg macht das Team von Cheftrainer Ralf Bader einen nächsten wichtigen Schritt in Richtung Playoff-Viertelfinal.
Die Kreuzlinger sind wieder zurück auf der Spur: Die 25:35-Niederlage drei Tage zuvor bei Leader und Titelverteidiger Kadetten Schaffhausen konnten sie mit dem achten Saisonsieg vor gut 700 Zuschauern in der St. Galler Kreuzbleichehalle kompensieren. Dazu glückte auch die Revanche für das Cup-Aus gegen St. Otmar. Weil alle drei Tabellenletzten verloren, beträgt der Vorsprung des HSCK auf den Playout-Strich neu zehn Punkte.
Zwei Heimspiele zum Jahresabschluss
Vor der achtwöchigen Festtags- und WM-Pause stehen für die Kreuzlinger noch zwei Heimspiele gegen hochkarätige Gegner auf dem Programm. Am kommenden Sonntag empfangen sie zu ungewöhnlich früher Zeit, nämlich bereits zum 13:30 Uhr, den Tabellendritten BSV Bern in der Sporthalle Egelsee. Die Stadtberner liegen aktuell zwei Punkte vor dem HSCK. Und am Mittwoch, 18. Dezember, 20.00 Uhr, gibt der Vizemeister und Ranglistenzweite HC Kriens-Luzern seine Visitenkarte am Bodensee ab. Gegen beide Topteams wollen die Kreuzlinger ihre Heimstärke einmal mehr unter Beweis stellen. Bisher konnte in dieser Saison erst Leader Schaffhausen im Egelsee punkten.
Genügsamkeit und Fehler bestraft
Die Kreuzlinger führten in der St. Galler Kreuzbleichehalle nach einer ausgeglichenen Startphase (5:5 in der 11. Minute) die feinere Klinge. Die gewohnt offensive und variable Abwehr stellte die St. Galler Angreifer vor einige Probleme und verleitete diese zu vielen Fehlern. Das bestrafte der HSCK mit Tempogegenstössen. Mit einer Tordoublette schoss Drenit Tahirukaj die Thurgauer in der 20. Minute erstmals mit vier Treffern (7:11) in Führung. Anstatt die augenscheinliche St. Galler Verunsicherung aber weiter auszunützen, schlitterte unverhofft auch das Team von Trainer Ralf Bader in eine Negativspirale. Nach dem 9:12 durch Topscorer Eric Damböck mittels Penalty passte offensiv wenig bis nichts mehr zusammen. Auch Spielmacher Valon Dedaj machte eine unglückliche Figur. Dem Routinier unterliefen in den ersten 30 Minuten fünf Fehlwürfe (darunter ein Penalty) und vier technische Fehler. Die Einwechslung von Martin Brezina (für den starken Lukas Saueressig/4 Tore) und Fynn Beckmann (für den vierfachen Torschützen Drenit Tahirukaj) befeuerte den Kreuzlinger Angriff ebenso wenig. Der HSCK kassierte drei Gegentreffer in Serie und musste mit einem 12:12 in die Halbzeitpause, obschon er über weite Strecken das bessere Team war.
Moral und Stabilität bewiesen
Trainer Bader wechselte für die zweite Halbzeit wieder zurück. Während der ersten Zeitstrafe dieses Spiels ging aber St. Otmar erstmals mit zwei Treffern (15:13) in Führung. Und weil die Kreuzlinger im Angriff weiter sündigten – Drilon Tahirukaj scheiterte im Gegenstoss an Otmar-Keeper Andreas Björkman Myhr – benötigten sie einen Penaltyfehlwurf des St. Galler Topscorers David Kenzevic (38.), um nicht mit drei Treffern in Rückstand zu geraten. Diese Szene hatte Signalcharakter. Das Bader-Team konnte die Intensität nochmals deutlich steigern und fand über eine aggressivere Verteidigung zurück ins Spiel. In der 44. Minute ging der HSCK durch Lukas Saueressig erstmals wieder in Führung (16:17). Kurz nach dem zweiten Time-out von Ralf Bader schoss Bujar Ramosaj den HSCK am Kreis mit zwei Treffern in Führung. Bei St. Otmar lief im Angriff nun gar nichts mehr. Weil Hleb Harbuz in der 47. Minute mit seinem Siebenmeter an Haris Berisha scheiterte, blieben die Gastgeber während langen 13 Minuten ohne weiteren Torerfolg.
Das Momentum kippte damit auf die Seite der Thurgauer. St. Otmar fehlten nun im Angriff die Ideen und Zielstrebigkeit, während der HSCK seine beste Phase hatte und wieder abgeklärter und effizienter aufspielte. Das hatte auch mit der Leistungssteigerung von Valon Dedaj zu tun, der die Kreuzlinger Angriffe nun wieder souverän orchestrierte. Gut zehn Minuten vor Schluss nahm St. Gallens Trainer Michael Sutter beim Stand von 18:22 ein weiteres Time-out und setzte nochmals auf einen siebten Feldspieler. Aber die Gastgeber blieben zu fehleranfällig. Bevor Suter rund sechseinhalb Minuten vor der Sirene noch sein drittes und letztes Time-out einforderte, hatte Brezina zum 18:24 ins verwaiste Tor getroffen. St. Otmar konnte nicht mehr reagieren und verlor somit auch das zweite QHL-Saisonduell gegen den HSC Kreuzlingen.
TSV St. Otmar St. Gallen – HSC Kreuzlingen 20:26 (12:12)
Kreuzbleiche. – 620 Zuschauer. – Sr. Brunner/Salah.
Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen St. Gallen, 2-mal 2 Minuten gegen Kreuzlingen.
St. Gallen: Björkman Myhr (1.-60./7 Paraden, davon 1 Penalty/22 %), Hottinger (nicht eingesetzt); Bolt (1), Knezevic (1/1), Tobler-Larocque, Dörwaldt (1), Brülisauer (1), Ardielli, Heinl, Stroustrup (3), Löfström, Harbuz (4), Rilak, Möller (1), Braun (6/1), Schneider (2).
Kreuzlingen: Wieser (1.-23./36.-60./4 Paraden/25 %), Berisha (23.-36./4 Paraden, davon 2 Penaltys/34 %); Leindl, Mastrocola, Beckmann, Dedaj, Heim, Drilon Tahirukaj (2), Ramosaj (6), Saueressig (5), Brezina (1), Rink, Damböck (8/3), Wehrli, Soos, Drenit Tahirukaj (4).
Bemerkungen: Penaltys: St. Gallen 2/5, Kreuzlingen 3/4. – Kreuzlingen ohne Kozina und Zeltner (beide verletzt). – Best-Player-Auszeichnung: Joshua Braun (SG) und Lukas Saueressig (K).