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Playoff-Exploit gegen Titelverteidiger bleibt aus

Die Kreuzlingerinnen müssen weiter auf den ersten Sieg gegen den Rekordmeister Brühl St. Gallen warten. Im ersten Halbfinal-Duell unterlagen sie auswärts 21:28.

Am Ende bejubelten die St. Gallerinnen zusammen mit ihren 600 Anhängern in der Sporthalle Kreuzbleiche einen souveränen und auch verdienten Heimsieg. Der frischgebackene Cupsieger zeigte eine abgeklärte Leistung gegen einen Herausforderer, der phasenweise zwar durchaus ordentlich auftrat, insgesamt aber den nötigen Biss und das Durchsetzungsvermögen vermissen liess, um die Brühlerinnen in Verlegenheit bringen zu können. Es fehlte dem HSCK an die Aggressivleaderinnen, die den gewohnt robusten Brühlerinnen die Stirn boten. Der Qualifikationssieger führte nicht nur spielerisch die feinere Klinge, sondern dominierte auch in physischer Hinsicht. Da wird HSCK-Trainerin Kristina Ertl-Hug bei ihrer Mannschaft die eine oder andere Stellschraub neu fixieren müssen, will man am nächsten Mittwoch in eigener Halle mit einem Premierensieg doch noch eine «Finalissima» am Samstag in St. Gallen erzwingen.

Zehn torlose Minuten

Bis zum 4:4 nach gut zehn Spielminuten agierten die Kreuzlingerinnen auf Augenhöhe mit dem Rekordmeister. Doch wie schon so oft geriet danach mehr und mehr Sand ins Getriebe des HSCK-Angriffs. Es fehlt gegen die robuste St. Galler Abwehr immer wieder das nötige Durchsetzungsvermögen. So setzte sich der Favorit dank drei Treffern in Serie auf 7:4 (20.) ab. Während zehn Minuten blieben die Thurgauerinnen hingegen ohne einen erfolgreichen Abschluss. Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit und einem Time-out von Trainerin Kristina Ertl-Hug beim Stand von 12:7 für Brühl reüssierten die HSCK-Angreiferinnen wieder. Die eingewechselte Kreisläuferin Marlena Kampelmühler und Linkshänderin Raphaela Steffek mit ihrem dritten Treffer verkürzten den Rückstand bis zur Pause wieder auf drei Treffer (12:9), was für die zweite Halbzeit zumindest noch etwas Hoffnung auf eine Wende gab.

Fehlpass leitet Niederlage ein

Die zweite Halbzeit begann allerdings gleich wieder mit einem Rückschlag. Zuerst setzte sich Brühls Topscorerin und Nationalspielerin Laurentia Wolff gegen die einmal mehr zu zögerliche Abwehr durch und wenig später scheiterte HSCK-Topscorerin Pashke Marku am Kreis an der 44-fachen Internationalen Sladana Dokovic. In der Folge drückte der Favorit der Partie klar den Stempel auf. Als erneut Wolff in der 43. Minute zum 20:13 traf, begann sich eine deutliche Niederlage abzuzeichnen. Auch wenn die Aufgabe für den HSCK kaum mehr zu lösen war, rappelte er sich in der Schlussviertelstunde doch nochmals auf und kam auch dank der bereits dritten Penaltyparade von Frederikke Siggaard nochmals auf vier Treffer heran. Als die Kreuzlingerinnen dann sogar die Chance hatten, auf 20:17 zu verkürzen, unterlief ihnen allerdings ein kapitaler Abspielfehler, den Brühl kaltschnäuzig zum 21:16 (48. Minute) nützte und so die Weichen endgültig stellte. In der Schlussphase bautet der Rekordmeister seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Beste Schützin der Partie war Laurentia Wolff mit neun Toren, obschon sie zweimal vom Penaltystrich an Siggaard scheiterte.

Auch Spono startet mit Heimsieg

Im anderen Playoff-Halbfinal setzten sich die Spono Eagles Nottwil vor 800 Zuschauern in eigener Halle gegen GC Amicitia Zürich durch. Nach einem Fehlstart (0:5 nach sieben Minuten) kamen die Zürcherinnen nie mehr näher als bis auf zwei Tore heran – letztmals beim 24:22 in der 52. Minute.

SPL1-Playoff-Halbfinal (best of 3), 1. Spiel:

LC Brühl HB St. Gallen – HSC Kreuzlingen 28:21 (12:9)

Kreuzbleiche. – 600 Zuschauer. – Sr. Keiser/Zaugg.
Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen St. Gallen (Ackermann), 3-mal 2 Minuten gegen Kreuzlingen (Klein/1, Marku/2).
St. Gallen: Dokovic (1.-44./6 Paraden), Schlachter (44.-60./5 Paraden, davon 1 Penalty); Kernatsch (5), Baljak, Skoricova, Pavic (2), Ackermann, Wolff (9/2), Tomasini (2), Mosimann (3), Coker (1), Lüscher (2), Gutkowska (1/1), Simova (3).
Kreuzlingen: Sander (1.-60./9 Paraden), Siggaard (für 4 Penalties/3 Paraden); Grathwohl (2), Kampelmühler (2), Suter, Flohr (3), Klein (1), Rothacker (1), Marku (6/2), Stoll, Hänsel, Bauder, Steffek (5), Heinstadt (1), Stadelmann.
Bemerkungen: Kreuzlingen ohne Blanke (verletzt) und Kikanovic (rekonvaleszent). – Penaltystatistik: St. Gallen 3/6, Kreuzlingen 2/4.

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