Kurz am Überraschungscoup geschnuppert
Die Kreuzlinger Handballerinnen zeigen im Europacup-Rückspiel gegen den slowakischen Rekordmeister MSK Iuventa Michalovce bis zur 38. Minute (12:13) eine starke Leistung, verlieren am Ende aber doch noch deutlich mit 19:27 (8:11).
Über beide Spiele gesehen ist mit Michalovce das bessere Team in die 3. Runde der European League 2024/25 eingezogen. Die Slowakinnen, die im Frühjahr bis ins Endspiel des gleichen Wettbewerbs vorstiessen, waren nicht zuletzt aufgrund ihrer körperlichen Überlegenheit eine Schuhnummer zu gross für die Kreuzlingerinnen und wurden ihrer Favoritenrolle gerecht.
Auf Fehlstart reagiert
Trotz eines verhaltenen Starts mit viel Respekt und einem 1:4-Rückstand nach sieben Spielminuten zeigten die Kreuzlingerinnen in der ersten Halbzeit eine sehr respektable Leistung. Auch wenn es in der Offensive vorerst am Durchsetzungsvermögen und an der Abschlussqualität fehlte, liess sich das Team von Cheftrainerin Kristina Ertl-Hug nie entmutigen. Nachdem der Europacup-Finalist der letzten Saison bis zur 20. Minute auf 10:3 erhöht hatte, fand der HSCK immer besser ins Spiel. Bis zum Halbzeitpfiff verkürzten die Thurgauerinnen den Rückstand von sieben auf nurmehr drei Treffer und hielt sich damit die Türe zu einem Überraschungscoup zumindest einen Spalt weit offen. Die beiden Torhüterinnen Kerstin Sander (8 Paraden/Abwehrquote 44 %) und Iryna Yablonska-Bobal (13 Paraden/65 Prozent) waren die besten Akteurinnen bis zum Halbzeitpfiff der norwegischen Unparteiischen.
Nochmals auf Augenhöhe
Zwar erhöhten die Slowakinnen gleich zu Beginn der zweiten 30 Minuten auf 12:8, kassierten wenig später aber bereits ihre fünfte Zeitstrafe und zwei Gegentreffer in Folge. Annika Blanke erwies sich als sichere Penaltyschützin. Die Kreuzlingerinnen schlossen in der Folge mehrmals bis auf einen Treffer auf. Aber Michalovce konnte reagieren, profitierte dabei auch von Fehlern des HSCK und lag wieder mit 17:13 vorne, als Trainerin Kristina Ertl-Hug in der 42. Minute nach drei Gegentoren in Folge ein Time-out nahm. In der Schlussviertelstunde kamen die Kreuzlingerinnen trotz Kampfgeist nie mehr auf Schlagdistanz heran. Im Gegenteil: Das physisch überlegene Michalovce erhöhte den Vorsprung kontinuierlich bis auf sieben Treffer (24:17) und liess damit keinen Zweifel mehr aufkommen, wer in die 3. Runde der EHF European League einziehen wird.
Intensive Meisterschaftsphase
Die Kreuzlingerinnen verabschiedeten sich mit einer wiederum achtbaren Leistung aus dem internationalen Wettbewerb und können sich fortan ganz auf die Meisterschaft konzentrieren. Dort geht es für sie am Mittwoch, 30. Oktober, mit dem Gastspiel in Winterthur weiter. Es folgten danach gleich vier weitere Partien innerhalb von nur elf Tagen. Es bleibt aus Kreuzlinger Sicht zu hoffen, dass das Team von Kristina Ertl-Hug den Schwung aus dem Europacup mitnehmen und sich in der Tabelle weiter nach oben arbeiten kann.
MSK Iuventa Michalovce – HSC Kreuzlingen 27:19 (11:8); Hinspiel 27:24
EHF European League, 2. Runde, Rückspiel
Chemkostav-Arena. – 850 Zuschauer. – Sr. Borge/Nygren (NOR).
Strafen: 6-mal 2 Minuten gegen Michalovce (4/2), 2-mal 2 Minuten gegen Kreuzlingen (2/0).
Michalovce: Yablonska-Bobal (1.-60./21 Paraden/54 %), Jakuvikova (nicht eingesetzt); Bacenkova (4), Soskyda (4), Lukacova (4), Kluckova (4), Pejovic (2), Dvorscakova (1), Habankova (1), Wollingerova (1), Kowalik (1), Kompaniiets (1), Bieger, Popovcova, Palova, Miljanic.
Kreuzlingen: Sander (1.-46./10 Paraden/38 %), Siggaard (46.-60./1 Parade/13 %); Blanke (5/3), Aliu Berisha (4), Grathwohl (3), Flohr (3), Heinstadt (2), Kikanovic (1/1), Drent (1), Suter, Klein, Stoll, Boos, Mustafa, Rugovaj Tahirukaj.
Bemerkungen: Penaltys: Michalovce 3/4, Kreuzlingen 4/6. – Technische Fehler: Micholovce (13), Kreuzlingen (21). – Kreuzlingen ohne Rothacker, Steffek (beide verletzt) und Marku.