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HSCK-Frauen gefallen sich in der Rolle des Spielverderbers

Der HSC Kreuzlingen gewinnt auch das zweite SPL1-Finalrundenspiel. Das Team von Felix Kugler bezwingt auswärts den Vizemeister Zürich mit 25:24 (12:16).

Nach einer verkorksten Hauptrunde mit nur vier Siegen aus 14 Partien lediglich knapp in die Finalrunde gerutscht, beginnen die Kreuzlingerinnen ihr Potenzial nun endlich umzusetzen. Nach dem 34:30-Erfolg bei Qualifikationssieger Winterthur doppelten sie am Sonntag mit einem 25:24-Sieg bei Vizemeister GC Amicitia Zürich nach. Das Team von Cheftrainer Felix Kugler drehte die Partie in den letzten 20 Minuten, nachdem es zwischenzeitlich mit fünf Treffern zurück lag. In einer packenden Schlussphase bewies Selma Kikanovic vom Penaltypunkt viel Nervenstärke und Torfrau Kerstin Sander mit zwei Paraden gegen Nationalspielerin Kim Erni ihre ausgezeichnete Form. So durften die Kreuzlingerinnen erneut zum Jubeltanz ansetzen, während die Zürcherinnen auch in ihrer zweiten Finalrundenpartie ohne Punkte blieben.

Fehlstart korrigiert
Dabei erwischten die Kreuzlingerinnen in der Saalsporthalle einen Fehlstart. Nach sieben Minuten lagen sie mit 1:5 zurück und zwangen ihren Trainer zu einem ungewöhnlich frühen Time-out. In die Gänge kam der HSCK allerdings erst nach dem 2:8 (10. Minute). Mehrfach kämpften sich die Thurgauerinnen bis auf zwei Treffer heran, musste aufgrund einer ungenügenden Chancenverwertung schlussendlich aber doch mit einem 12:16-Rückstand in die Halbzeitpause. «Wir haben eine schlechte erste Halbzeit gespielt und lagen verdient zurück», analysiert Trainer Kugler selbstkritisch.

Wende geschafft
Weil die favorisierten Zürcherinnen nach Wiederanpfiff sofort zum 18:13 nachlegten, schien die Partie den erwarteten Verlauf zu nehmen. Doch dank drei gelungenen Kreisanspielen auf Jennifer Grathwohl schaffte der HSCK erneut den Anschluss. «Wir haben den Kopf nicht hängen gelassen und uns Tor um Tor herangekämpft», zeigt sich Kugler zufrieden mit der Moral seines Teams. Dagegen passte bei GC Amicitia in dieser Phase offensiv nichts mehr zusammen. Das hatte allerdings auch mit der solidarischen Abwehrarbeit der Thurgauerinnen zu tun.
Dank eines Doppelschlags von Annika Blanke ging der HSCK in der 47. Minute erstmals überhaupt in Führung. Die 1:7-Torserie zwang Zürichs Trainer Kent Ballegaard zum dritten und letzten Time-out. Weil die nur für die Penaltys eingewechselte Frederikke Siggaard einen Versuch von Nationalspielerin Era Baumann mirakulös abwehrte, konnte der HSCK zehn Minuten vor Schluss mit 21:19 in Führung gehen. «Fred hatte aufgrund des Formhochs von Kerstin Sander zuletzt nicht viele Spielanteile, war aber immer da, wenn es ihre Paraden gebraucht hat – insbesondere bei den Siebenmetern», lobt Kugler seine Ersatztorhüterin ausdrücklich.
Nun aber stemmten sich die Züricherinnen vehement gegen die drohende Niederlage. Sie glichen nicht nur aus, sondern gingen zweimal in Führung. Letztmals mittels Gegenstosses zum 24:23 knapp vier Minuten vor Schluss. Mit einer weiteren Glanzparade verhinderte Torfrau Kerstin Sander wenig später einen Zweitore-Vorteil des Vizemeisters. Das war die Initialzündung zum erfolgreichen Kreuzlinger Endspurt. Zürich gelang in den letzten Minuten kein Treffer mehr, während für den HSCK Maxime Drent und Selma Kikanovic per Siebenmeter den Auswärtssieg sicherstellten.

Drittes Gastspiel in Serie
Am nächsten Sonntag müssen die Kreuzlingerinnen ein weiteres Mal reisen. Sie treffen um 18.00 Uhr auswärts auf den Tabellennachbarn LK Zug. Die Innerschweizerinnen müssen gegen den HSCK beide Punkte holen, wollen sie ihre Chancen auf ein Playoff-Viertelfinalticket bewahren. Dagegen kann die Kugler-Truppe erneut unbeschwert aufspielen.

GC Amicitia Zürich – HSC Kreuzlingen 24:25 (16:12)
Saalsporthalle. – 275 Zuschauer. – Sr. Gallardo/Gallardo.
Strafen: je 3-mal 2 Minuten.
Zürich: Kuratli (1.-60./7 Paraden, davon 1 Penalty, 22 %), Fischbacher (nicht eingesetzt); Bopp (1/1), Aellen (2), Baumann (5/1), K. Erni (6), Winterberg (6), Schmid (3), D’Ambrosio, J. Erni (1), Schläpfer.
Kreuzlingen: Sander (1.-60./16 Paraden, 43 %). Siggaard (für 3 Penaltys, 1 Parade); Grathwohl (5), Blanke (9/2), Suter, Flohr (1), Kikanovic (2/1), Rothacker, Stoll. Mustafa (2), Aliu Berisha (2), Drent (2/1), Heinstadt, Rugovaj Tahirukaj (2).
Bemerkungen: Penaltys: Zürich 2/3, Kreuzlingen 4/5. – Kreuzlingen ohne Bauder, Klein (beide verletzt), Boos und Czech (beide überzählig). – Best-Player-Auszeichnung; Era Baumann (Z) und Kerstin Sander (K).

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