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Heftige Klatsche für HSC Kreuzlingen im Cup-Achtelfinal-Derby

Nach einer primär in der ersten Halbzeit schwachen Leistung verliert der HSC Kreuzlingen heute Sonntag das Cup-Achtelfinal-Derby beim QHL-Schlusslicht TSV St. Otmar St. Gallen diskussionslos mit 26:35 (13:23).

Das hatten sich Cheftrainer Ralf Bader und seine Spieler definitiv anders vorgestellt. Nach zuletzt 5:1 Punkten in der QHL-Hauptrunde und dem Wissen, die St. Galler in der Meisterschaft bereits bezwungen zu haben, reisten sie am Sonntag ambitioniert und selbstbewusst zum Tabellenletzten in die mit fast 900 Zuschauer besetzte Kreuzbleichehalle. Dem Anspruch der Favoritenrolle konnten die Kreuzlinger aber bei weitem nicht gerecht werden. In den ersten 30 Minuten lieferten sie sogar die bis dato schwächste Leistung der Saison ab. Ex-Nationaltrainer Michael Suter hatte die St. Galler, welche ohne ihren kranken Topscorer David Knezevic antreten mussten, augenscheinlich perfekt auf die offensive HSCK-Abwehr eingestellt. Diese bekam die schnellen und im 1:1 starken Gastgeber überhaupt nicht in den Griff. Und so machten die entfesselt aufspielenden Olmastädter den Unterschied bereits in der ersten Halbzeit.

Völlig von der Rolle

Das Experiment von Cheftrainer Ralf Bader, mit einer neuen Formation zu beginnen, missglückte. Bruno Kozina als Spielmacher war deutlich anzumerken, dass er nur noch selten auf dem Platz steht. Vorne passte bei den Kreuzlingern in den ersten 30 Minuten insgesamt wenig zusammen, in der Abwehr allerdings noch viel weniger. Der gewohnt offensiven Defensive fehlte es am Zugriff. Phasenweise erhielt man den Eindruck, dass St. Otmar mit einem Spieler mehr auf dem Platz steht. Immer wieder kamen die Gastgeber völlig unbedrängt zum Abschluss. Phasenweise führten sie die Kreuzlinger Abwehr sogar richtiggehend vor. So kassierte der HSCK in den ersten elf Spielminuten bereits acht Gegentreffer. Und auch nach dem frühen ersten Time-out von HSCK-Trainer Ralf Bader (14. Minute) beim Stand von 10:5, mehreren personellen Wechseln inklusive Torhüter von Andreas Wieser (keine einzige Parade in der ersten Viertelstunde) zu Haris Berisha, war keine Besserung in Sicht. St. Otmar blieb das in jeder Hinsicht bessere Team: wacher, entschlossener und lauffreudiger. Der 23:13-Pausenstand für St. Otmar kam einer Klatsche gleich. Ein St. Galler Zuschauer meinte mit den Schultern zuckend: «In hätte den HSC stärker erwartet. Was sie in der ersten Halbzeit gezeigt haben, hat mich komplett enttäuscht. Natürlich gut für uns!

Wende ausser Reichweite

In der zweiten Halbzeit versuchte sich der HSCK mit einer etwas defensiveren Abwehr. Und im Angriff kam erstmals Spielmacher Valon Dedaj zum Einsatz. Zumindest sah man auf Kreuzlinger Seite endlich auch etwas mehr Aggressivität im Abwehrverhalten. Prompt taten sich die St. Galler schwerer. So hievte sich der HSCK zumindest auf Augenhöhe mit St. Otmar. Den Exploit, den es zu einer Wende gebraucht hätte, schafften die Kreuzlinger allerdings nicht. Bereits eine Viertelstunde vor Schluss war dieses einseitige Derby beim Stand von 29:18 für St. Gallen entschieden. In der Schlussphase ging es für den HSCK nur noch um Schadensbegrenzung. Das gelang zumindest ansatzweise, gewann der HSCK doch die zweite Halbzeit wenigstens mit 13:12.

Nächstes Derpy am Mittwoch

Um das bittere Cup-Aus zu verdauen bleiben dem Team nur gerade drei Tage. Am Mittwoch steht bereits das nächste Meisterschaftsspiel auf dem Programm. Dabei empfängt der HSCK um 20.00 Uhr den Tabellennachbarn Pfadi Winterthur zum Duell Sechster vs. Fünfter. Können die Kreuzlinger erneut ihre Heimstärke ausspielen und Pfadi im siebten QHL-Vergleich erstmals besiegen, würden sie sich nicht nur für die Leistung vom Sonntag rehabilitieren, sondern auch einen weiteren Schritt in Richtung Playoff-Qualifikation machen. Hierfür braucht es allerdings eine in jeder Hinsicht deutliche Leistungssteigerung.

TSV St.Otmar St. Gallen (QHL) – HSC Kreuzlingen (QHL) 35:26 (23:13)

Mobiliar-Handball-Cup 2024/25, Achtelfinal:
Kreuzbleiche. – 845 Zuschauer. – Sr. Albert Gallardo/Albert Gallardo.
Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen St. Gallen, 3-mal 2 Minuten gegen Kreuzlingen.
St. Gallen: Björkmann (1.-51./17 Paraden/44 %), Hottinger (51.-60./1 Parade/20 %); Bolt (2), Tobler-Larocque, Dörwaldt, Brülisauer, Ardielli (4), Heinl (1), Niederer, Löfström (3), Harbuz (3), Rilak (3), Kürsteiner (1), Braun (11/2), Schneider (3).
Kreuzlingen: Wieser (1.-14./31.-47./2 Paraden/10 %), Berisha (14.-30./47.-60./5 Paraden, davon 1 Penalty/23 %); Mastrocola (1), Beckmann (2), Dedaj, Heim (3), Drilon Tahirukaj (3), Ramosaj (2), Saueressig (3), Brezina, Rink, Damböck (7/2), Wehrli (1), Kozina, Soos (1), Drenit Tahirukaj (3).
Bemerkungen: Penaltys: St. Gallen 2/3, Kreuzlingen 2/2. – St. Gallen ohne Knecevic (krank); Kreuzlingen ohne Leindl und Zeltner (beide rekonvaleszent).

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