Hauchdünne 29:30-Niederlage gegen Leader Schaffhausen
Am 22. QHL-Spieltag verpasst der HSC Kreuzlingen beim 29:30 gegen Meister Schaffhausen den Überraschungscoup hauchdünn. Auch wegen eines Fehlentscheides.
Die Aufregung kurz nach Spielschluss war gross. Die Kreuzlinger hatten sich mit einem beherzten Auftritt in den letzten Minuten vom 24:29 wieder bis auf 29:30 herangekämpft. Und dann ermöglichte ihnen eine Glanzparade von Torhüter Haris Berisha in den letzten zehn Sekunden noch einen allerletzten Angriff. Der junge Martin Brezina tankte sich auf der linken Seite durch und wurde beim Abschluss angegangen. Die Schiedsrichter verwehrten dem Aussenseiter allerdings den klaren Penalty. Deshalb standen die Kreuzlinger am Ende mit leeren Händen da und der haushohe Favorit jubelte über die budgetierten Punkte.
Überdies mussten die Kreuzlinger zur Kenntnis nehmen, dass der direkte Playoff-Konkurrent Wacker Thun zu einem überraschenden 27:26-Heimsieg gegen den Tabellenzweiten HC Kriens-Luzern kam und somit bis auf einen Punkt aufschliessen konnte. Somit kommt es für den HSC Kreuzlingen an den nächsten beiden Runden gleich zu zwei wegweisenden Partien im Hinblick auf die angestrebte erstmalige Playoff-Qualifikation: Am Donnerstag, 22. Februar, beim Tabellennachbarn BSV Bern und am Sonntag, 25. Februar, in eigener Halle gegen Wacker Thun. Dieser mögliche Showdown wird um 17.30 Uhr angepfiffen.
Couragierter Auftritt
Auch wenn die Kadetten im Hinblick auf die wichtige Europacup-Partie am Dienstag zwei, drei Spieler schonten, verfügen sich auch dann noch über den klar besten Kader im Schweizer Männerhandball mit zahlreichen Nationalspielern. Entsprechend deutlich waren die Rollen in der Egelseehalle verteilt. Aber die Gastgeber zeigten nach den zuletzt mässigen Leistungen einen sehr couragierten Auftritt und boten dem Ligakrösus von Beginn weg die Stirn. Auch liessen sie sich von einem zwischenzeitlichen 5:9-Rückstand nach 14 Minuten nicht entmutigen. Unter der Führung von Spielmacher Valon Dedaj konnte der HSCK den Rückstand bis zur Halbzeit (13:15) wieder halbieren.
Aufholjagd fast belohnt
Zwar hatten die Gäste mit dem formstarken Schweizer Nationalspieler Mehdi Ben Romdhane (total acht Tore) den Herausforderer auch nach dem Seitenwechsel in Griff. Aber weil sich dieser nie entscheidend abhängen liess, blieb er bis zur 43. Minute und dem 21:22 durch Kreisläufer Gafar Hadziomerovic in Tuchfühlung. Zwar blieben Schwächephasen auch gegen den souveränen Tabellenführer nicht aus, was zum vermeintlich entscheidenden 23:28-Rückstand (50. Minute) führte, doch der HSCK steckte trotzdem nie auf. Selbst nachdem Valon Dedaj (total 9 Tore) seinen zweiten Penalty nicht am für den zuvor starken Keeper Kristian Pilipovic (10 Paraden) eingewechselten Gwendal Dussey vorbeibrachte. In den letzten vier Minuten war Kreuzlingen das bessere Team. Drei Treffer in Folge zum 29:30 liessen den Aussenseiter nochmals hoffen. Doch die Penaltychance zum inzwischen verdienten Punktgewinn blieb dem HSCK in den Schlusssekunden verwehrt.
HSC – Kreuzlingen – Kadetten Schaffhausen 29:30(13:15)
Egelsee. – 430 Zuschauer. – Sr. Boshkoski/Stalder.
Strafen: je 5-mal 2 Minuten.
Kreuzlingen: Berisha (1.-15./49.-60./3 Paraden), Wieser (15.-49./4 Paraden, davon 1 Penalty); Gonschor, Leindl (3), Dedaj (9/1), Oberman, Flajsar, Heim, Drilon Tahirukaj (4), Kun, Ramosaj (2), Brezina (4), Rink (2), Hadziomeriovic (4), Kozina (1), Drilon Tahirukaj.
Schaffhausen: Pilipovic (1.-54./10 Paraden), Dussey (54.-60./3 Paraden, davon 1 Penalty); Prince, M. Ben Romdhane (8), Lanz, Cañellas, Hrachovec (6/3), Schopper (1), Lier (4), Pietrasik (5), Markovic, Maros (5), Martinovic, Petric, Herburger (1).
Bemerkungen: Kreuzlingen ohne Zeltner (verletzt) und Mirdita (überzählig); Schaffhausen ohne Matzken, Brücker, Rikhardsson, S. Ben Romdhane und Bartok (alle verletzt oder geschont). – Penaltystatistik: Kreuzlingen 1 von 3, Schaffhausen 3 von 4. – Raiffeisen-Best-Player-Wahl: Valon Dedaj (K) und M. Ben Romdhane (SH).