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Hauchdünn an Überraschungscoup vorbeigeschrammt

Nach einem ganz starken Auftritt verliert der HSC Kreuzlingen am 5. QHL-Spieltag gegen den Ligakrösus und Leader Schaffhausen unglücklich mit 28:29 (14:17).

Der erste Punktgewinn gegen den Triple-Gewinner (Meisterschaft, Cup und Supercup) der vergangenen Spielzeit wäre absolut verdient gewesen. Dank einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit durfte das Team von Cheftrainer Ralf Bader bis rund neun Minuten vor Schluss sogar von einem Sieg träumen. Dank drei Treffern in Serie lag der HSCK zu diesem Zeitpunkt mit 26:23 vorne und besass gegen den sichtlich nervös werdenden Favoriten zwei Angriffe, um noch eine Schippe draufzulegen. Aber irgendwie schien die Chance zum Überraschungscoup die Gastgeber zu lähmen. Ihnen unterliefen nun mehrere Fehler, während der Kadetten-Coach Hrvoje Horvat nach seinem letzten Team-Time-out auf «all in» ging und seinen Torhüter im Angriff jeweils durch einen siebten Feldspieler ersetzte. Diese nummerische Überzahl nützten die mit vielen Nationalspielern gespickten Kadetten zur Aufholjagd. Einen entscheidenden Anteil besass auch der österreichische Nationaltorhüter Kristian Pilipovic mit seinen Paraden. Den 28:28-Ausgleich durch den Kreuzlinger Topscorer Eric Damböck gut 80 Sekunden vor der Sirene beantwortete Schaffhausen mit dem Siegestor von Kreisläufer Kassem Awad. So blieb dem HSCK der verdiente Punktgewinn verwehrt. «Ein Unentschieden wäre wohl das gerechtere Resultat gewesen», meinte auch der Kreuzlinger Assistenz- und Torhütertrainer Nikola Marinovic, der in gleicher Funktion im Nationalteam auch Pilipovic betreut. 
Die Schaffhauser waren nach dem Schlusspfiff sichtlich erleichtert, die schwierige Aufgabe in der Kreuzlinger Egelseehalle doch noch gemeistert zu haben. Beim Gastgeber herrschte verständlicherweise zuerst einmal viel Frust und Enttäuschung, für eine hervorragende Leistung am Ende nicht belohnt worden zu sein. Auf der anderen Seite hat der HSCK erneut aufgezeigt, dass er auch mit den Besten mithalten und diese fordern kann. «Wir sind auf dem richtigen Weg», meinte nach Spielschluss auch der Kreuzlinger Sportchef Paul Kaletsch. «Schaffhausen war in der ersten, wir in der zweiten Halbzeit die bessere Mannschaft», stuft er die Leistung des HSCK insgesamt hoch ein. Dabei beklagte Kaletsch nicht einmal die krankheitsbedingte Abwesenheit von Leistungsträger Lukas Saueressig.

Beginn zu fehlerhaft

In der ersten Halbzeit kamen die Kreuzlinger nach einem 1:3-Rückstand nicht zuletzt dank den Paraden von Keeper Haris Berisha wieder zurück. Nach 14 Minuten gingen die in der Defensive sehr stabilen Gastgeber beim 5:4 sogar erstmals in Führung. Weil die Wurfqualität der Kreuzlinger Rückraumspieler aber in den ersten 30 Minuten ungenügend war, konnte sich der amtierende Meister einen Dreitore-Vorsprung erarbeiten. Beim Stand von 9:12 nahm Trainer Bader sein erstes Time-out und brachte mit Fynn Beckmann und dem erst 19-jährigen David Soos zwei neue Halbspieler. Und Soos erzielte gleich drei Treffer in Serie zum Ausgleich. In der letzten Minute handelte sich der HSCK allerdings erneut einen Dreitore-Rücktand ein, weil er einen Penalty nicht verwerten konnte und im Gegenzug das 14:17 kassierte.

Abwehr umgestellt

In der zweiten Halbzeit liess Trainer Bader noch etwas offensiver verteidigen. Das stellt die Schaffhauser vor einige Probleme. Verdient schaffte der HSCK in der 39. Minuten den 19:19-Gleichstand. Seine beste Phase läutete ausgerechnet zwei Strafen gegen Abwehrchef Bujar Ramosaj innerhalb von vier Minuten ein. Dank drei Treffern von Linkshänder Drenit Tahirukaj ging der Herausforderer mit 26:23 in Führung, nutzte am Ende die Gunst der Stunde aber nicht, weil ihm in den letzten neun Minuten nur noch zwei Treffer gelangen und Kadetten-Trainer Hrvoje Horvat mit seiner taktischen Variante (7. Feldspieler) sowie den wichtigen Paraden von Kristian Pilipovic das Glück zwang.

Zwei Spiele innert vier Tagen

Die Kreuzlinger werden die Niederlage so schnell als möglich zu verarbeiten haben. Es warten sogleich zwei weitere Aufgaben. Am Donnerstag, 19.15 Uhr, wollen sie ihr Punktekonto im Gastspiel beim BSV Bern aufstocken. Und drei Tage später (Sonntag, 16.00 Uhr) empfängt der HSCK den Tabellenletzten Wacker Thun zu einem richtungsweisenden Heimspiel. 

HSC Kreuzlingen – Kadetten Schaffhausen 28:29 (14:17)

Egelsee. – 500 Zuschauer. – Sr. Rottmeier/Nasseri-Rad.
Strafen: je 4-mal 2 Minuten.
Kreuzlingen: Berisha (1.-60./6 Paraden/20 %), Wieser und Färber (nicht eingesetzt); Mastrocola, Beckmann, Dedaj (5/1), Heim, Drilon Tahirukaj (2), Ramosaj (1), Brezina (3), Rink (2), Damböck (4/1), Wehrli, Kozina, Soos (4), Drenit Tahirukaj (5).
Schaffhausen: Pilipovic (1.-46./50.-60./11 Paraden/34 %), Meyer (46.-50./0 Paraden); Meister (2), Prince (2), Ben Romdhane, Matzken, Rikhardsson (2/2), Hrachovec (2), Bartók (2), Awad, Castro Alvarez (5), Lier (2), Pietrasik (2), Markovic, Maros (2), Martinovic (4).
Bemerkungen: Penaltystatistik: Kreuzlingen 2/3, Schaffhausen 2/3. – Kreuzlingen ohne Saueressig (Grippe), Leindl und Zeltner (beide verletzt).

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