Erstes Playout-Heimspiel am Sonntag um 18.00 Uhr
Nach der knapp verpassten Playoff-Qualifikation wollen die Kreuzlinger ihre Zugehörigkeit zur höchsten Spielklasse in der Playout-Serie gegen Genf erkämpfen.
Die Relegation geht über maximal fünf Partien. Wer also zuerst drei Spiele gewonnen hat, verbleibt in der höchsten Spielklasse, der Verlierer wird für die Saison 2024/25 durch den Sieger des NLB-Playoff-Finals (voraussichtlich Stäfa vs. Basel) ersetzt. Als Tabellenneunter besitzen die Kreuzlinger den «Heimvorteil», was bedeutet, dass Genf mindestens einmal in der Egelseehalle gewinnen muss. Steht es in einer Playout-Partie nach 60 Minuten unentschieden, gibt es jeweils eine Verlängerung.
Nervenprobe
Die Voraussetzung sind im Vergleich zum letztjährigen Playout aus Kreuzlinger Sicht total verschieden. Im April 2023 stieg der HSCK als deutlicher Tabellenletzter und Aufsteiger als klarer Aussenseiter in die Best-of-5-Serie gegen den Traditionsclub RTV 1879 Basel. Doch bekanntlich beginnen im Playout beide Teams wieder bei Null. Sämtliche fünf Duelle waren denn auch höchst umstritten, schlussendlich setzte sich jeweils der Gastgeber knapp durch. So kam es zu dieser denkwürdigen «Finalissima» vom Donnerstag, 20. April 2023, vor 1200 Zuschauern in der proppenvollen Rankhof-Sporthalle. Zwei Verlängerungen à je fünf Minuten mussten gespielt werden, ehe sich die Kreuzlinger mit 37:36 durchsetzten und jubeln durften.
In diesem Jahr sieht sich der HSC Kreuzlingen neu in der Basler Rolle. Er ist aufgrund der Resultate in der Hauptrunde zweifelsohne der Favorit. Allerdings misst er sich mit einem Herausforderer, der wenig zu verlieren, aber ganz viel zu gewinnen hat. Die Genfer haben in 27 QHL-Spielen zwar nur drei Siege und ein Unentschieden erringen können, bewegten sich aber oftmals auf Augenhöhe und unterlagen nur knapp. Einen dieser drei Erfolgserlebnisse hatte CS Chênois gleich zu Saisonbeginn, als es in eigener Halle des HSCK mit 29:26 (13:10) besiegte. In den beiden weiteren Direktduellen setzte es dann eine klare (26:34 in Kreuzlingen) und eine knappe Niederlage (27:29 in Genf) ab. Die Calvinstädter sind in eigener Halle vor meist lautstarker Kulisse definitiv stärker einzustufen als auswärts.
Grösster QHL-Spieler im Kader
Das Genfer Kader umfasst insgesamt elf Spieler mit einem französischen Pass. Zu den Leistungsträgern zählen der 2,13 Meter grosse Topscorer Jordan Bonilauri und Mehdi Kerboua auf der Kreisposition. Im Rückraum sorgen der littauische Nationalspieler Lukas Simenas (2,09 m) und der während der Saison neuverpflichtete Serbe Miljan Ivanovic für viel Druck auf die Abwehr. Ivanovic verfügt mit 65 Toren in 16 Partien (4,1 pro Spiel) über die beste Wurfquote der Genfer. Die Abwehr ist zwar die klar schwächste der QHL (104 Gegentore mehr als der HSCK in 27 Spielen), doch in Mathieu Reuille und Bastien Soullier verfügt Genf trotzdem über zwei sehr starke Torhüter, die den Unterschied ausmachen können.
HSCK-Cheftrainer Ralf Bader erwartet enge Partien, weiss aber auch, dass wenn seine Mannschaft ihre Pferdestärken auf den Hallenboden bringt, sie besser als Genf ist. Idealerweise starten die Thurgauer mit einem Heimsieg in die Serie. Gerne würden sie nur einmal unter der Woche die beschwerliche Reise an den Genfersee unter die Räder nehmen.