Dank Kantersieg in Thun wieder über dem Strich
Den Kreuzlinger SPL1-Handballerinnen ist der Befreiungsschlag gelungen. Sie gewinnen am Samstag beim Schlusslicht in Thun hoch mit 41:22 (20:10) und verbessern sich damit auf den 6. Tabellenplatz. Am Mittwoch, 20 Uhr, folgt nun das wegweisende Heimspiel gegen den punktgleichen HV Herzogenbuchsee.
Die Erleichterung war den Thurgauerinnen nach dem Auswärtssieg im Berner Oberland anzusehen. Mit einer kompakten und auch spielerisch über weite Strecken überzeugenden Leistung zwangen sie das Schlusslicht in die Knie. Die als beste Kreuzlingerin ausgezeichnete Pashke Marku (zehn Tore) überreichte ihr Präsent umgehen anerkennend an die Linksaussen Lena Stoll. Das erst 16-jährige Talent aus dem eigenen Nachwuchs zeigte mit acht Treffern aus zehn Versuchen ebenfalls eine hervorragende Angriffsleistung.
Vor wegweisendem Heimspiel
Auf der Leistung in Thun können die Kreuzlingerinnen definitiv aufbauen. Der zweite Saisonsieg hievt sie nicht nur über den Strich auf einen Finalrundenplatz, sondern dürfte nach einer zuletzt schwierigen Phase auch neues Selbstvertrauen verleihen. Und dieses wird insbesondere am nächsten Mittwoch wichtig sein, wenn der HSCK im kapitalen «Strichduell» um 20.00 Uhr den punktgleichen, zuletzt formstarken HV Herzogenbuchsee in der Egelseehalle empfängt.
Nur zu Beginn mit Mühe
Beiden Teams war am Samstag die Wichtigkeit dieser Partie in der Startphase anzumerken. Auf der einen Seite drückte Thun, angestachelt von einem lautstarken Publikum, gleich von Beginn aufs Gaspedal. Und auf der anderen Seite kam Kreuzlingen nur schleppend ins Spiel. Insbesondere die Abwehr stand noch nicht wie gewohnt. Diese Freiheiten nützte die grossgewachsene Berner Rückraumspielerin Lea Siegenthaler. Sie zeichnete mit drei erfolgreichen Würfen hauptverantwortlich dafür, dass es nach gut acht Minuten nur 4:4 stand. «Zu Beginn haben wir uns das Leben aus den genannten Gründen selbst schwergemacht», blickt Felix Kugler zurück, der erneut für Cheftrainerin Kristina Ertl-Hug (krank) die Verantwortung übernahm. In der Folge steigerte sich die HSCK-Defensive aber deutlich «und wir machen das, was wir uns vorgenommen hatten: Super aktive Abwehr, schnelle Ballgewinne und Tempogegenstösse», so Kugler. Während zehn Minuten gelang Thun kein weiter Treffer mehr, was die Kreuzlingerinnen nützten, um sich bis auf 14:5 (20. Minute) abzusetzen. Zum bereits wegweisenden 20:10-Vorsprung bei Halbzeit steuerten Annika Blanke, Pashke Marku (je 6) und die Mobiliar-Topscorerin Fitore Aliu Berisha (4) die meisten Treffer bei.
Nie mehr in Bedrängnis
Nach dem Seitenwechsel liessen die Thurgauerinnen nichts mehr anbrennen. HSCK-Trainer Felix Kugler freute sich über den Start seines Teams in die zweite Halbzeit: «Wir haben uns in der Pause vorgenommen, nicht nachzulassen und mit einem deutlichen Sieg und einem guten Gefühl aus dieser Partie rauszugehen. Das hat das Team umgesetzt.» So konnte es sich der HSCK nach rund 40 Spielminuten und einer 30:13-Führung leisten, viel zu wechseln, zumal die Belastung mit vier Partien innerhalb von nur zehn Tagen zuletzt sehr hoch war. So beliess Kugler die beiden Leistungsträgerinnen Annika Blanke und Maxime Drent auf der Bank und setzte vermehrt andere Spielerinnen ein. Es war aber im Hinblick auf das letzte, wegweisende Meisterschaftsspiel vom nächsten Mittwoch eine richtige Entscheidung, möglichst allen Akteurinnen Einsatzzeit zu geben. So konnten sich die Thuner Angreiferinnen in der Schlussphase etwas besser in Szene setzen.
Endlich belohnt worden
Trainer Kugler freute sich nach dem Spiel, dass man aus der Negativspirale herausgekommen sei «und sich die Mädels für ihre gute Leistung endlich auch mit Punkten belohnt haben. Gratulation!» Jetzt gelte es aber, den Fokus sofort auf das Heimspiel vom Mittwoch gegen Herzogenbuchsee zu richten: «Da müssen wir nochmals alles aus uns herausholen und das Maximum abrufen. Denn wir wollen im letzten Meisterschaftsspiel 2024 unbedingt die beiden wichtigen Punkte holen und so einen positiven Jahresabschluss haben.» Die letzten vier Spiele der SPL1-Hauptrunde werden dann aufgrund der Europameisterschaft in Ungarn, Österreich und der Schweiz (28. November bis 15. Dezember) erst ab dem 4. Januar 2024 gespielt.
DHB Rotweiss Thun – HSC Kreuzlingen 22:41 (10:20)
Gotthelf. – 104 Zuschauer. – Sr. Gallardo/Gallardo.
Strafen: 6-mal 2 Minuten gegen Thun (2/4), 3-mal 2 Minuten gegen Kreuzlingen (2/1).
Thun: Peronino (7 Paraden), Fröhlin (2 Paraden); Indermühle (1), Michel (2), Fahrni, Studer, Kaeslin, Negroni (4), Arrigoni, Grüring (3), Gerber (1), Allou (4), Künzle, Hostettler (2/1), Siegenthaler (5).
Kreuzlingen: Sander (1.-38./6 Paraden), Siggaard (38.-60./4 Paraden, davon 1 Penalty); Grathwohl, Blanke (7/2), Suter, Flohr (2), Klein (1), Kikanovic (3/1), Marku (10), Stoll (8), Mustafa, Aliu Berisha (7), Drent (1), Heinstadt (2).
Bemerkungen: Penaltys: Thun 1/2, Kreuzlingen 3/3. – Kreuzlingen ohne Bauder, Rothacker (beide verletzt), Steffek (nicht im Aufgebot), Rugovaj Tahirukaj und Ertl-Hug (beide krank). – Best-Player-Auszeichnung: Anouk Grüring (T) und Pashke Marku (K).