Beste Saisonleistung auf internationalem Parkett
Die Kreuzlinger Handballerinnen haben am Samstag vor heimischem Publikum beste Werbung in eigener Sache gemacht. Im Hinspiel der 2. Runde im EHF European Cup 2024/25 unterliegen sie dem MSK Iuventa Michalovce, Finalist in der letzten Saison, nur knapp mit 24:27 (13:14). Dabei zeigte der HSCK seine bisher beste Saisonleistung.
Für das Rückspiel am kommenden Samstag nahe der Grenze zur Ukraine hat sich der im Vorfeld klar favorisierte slowakischen Rekordmeister vor 300 Zuschauern in der Sporthalle Egelsee natürlich eine ausgezeichnete Ausgangslage geschaffen. Allerdings sind drei Tore noch keine Garantie für die Profi-Mannschaft aus der Slowakei. Der Aussenseiter aus dem Thurgau hat in Michalovsce überhaupt nichts zu verlieren und kann ohne Druck aufspielen.
Respekt abgelegt
Gegen die physisch überlegenen Slowakinnen begann das Team von Kristina Ertl-Hug mit einigem Respekt. Der HSCK durfte sich bei seiner überragenden Torfrau Kerstin Sander bedanken, dass er auf Augenhöhe mit dem Favoriten blieb. Bis zum 8:8 in der 19. Minute hatte die ehemaligen österreichischen U20-Nationaltorhüterin bereits fünf Glanzparaden auf ihrem Konto. Das verlieh den Gastgeberinnen mehr Selbstvertrauen. Mit einem Zwischenspurt legten sie sogar auf 12:9 (23.) vor. Auf diesen Rückstand reagierte der Favorit heftig. Und die Kreuzlingerinnen verteilten bei mindestens zwei der vier Gegentore in Serie zum 12:13 (25.) auch noch Geschenke. Torfrau Sander (elf Paraden) und Teamleaderin Annika Blanke (4 Tore) waren bis zum 13:14-Pausenstand die Protagonistinnen der starken Kreuzlinger Halbzeit.
Bis zum Schluss mitgehalten
Auch wenn die Slowakinnen den bessern Start in die zweite Halbzeit erwischten und mit drei Treffern in Führung gingen, der HSCK liess sich nicht abhängen. Mit teilweise schön herausgespielten Treffern und weiteren Paraden von Sander schafften die Thurgauerinnen in der 44. Minuten den 19:20-Anschluss. Dass sie trotz einer kämpferisch überzeugenden Leistung in der 59. Minute erneut mit drei Toren zurücklagen, hatte seinen Ursprung in zwei verschossenen Penaltys. In den Schlusssekunden vergaben die Kreuzlingerinnen ein besseres Resultat durch ein Missverständnis, was die Slowakinnen eiskalt mit dem Distanzwurf von Keeperin Iryna Yablonska ins verlassene Kreuzlinger Tor zum 24:27-Endstand bestraften. Anstatt einer Eintore- reist der HSCK somit mit einer Dreitore-Hypothek in die Ostslowakei.
Die beste Kreuzlingerin, Torfrau Kerstin Sander, konnte sich nach dem Spiel denn auch nicht wirklich über ihre herausragende Leistung mit 20 Paraden freuen. Vielmehr meinte sie: «Da wäre mehr möglich gewesen. Und ganz ehrlich: Ich hätte lieber weniger gut gehalten, und stattdessen hätten wir gewonnen…»
EHF European League, 2. Runde, Hinspiel:
HSC Kreuzlingen – MSK Iuventa Michalovce (SVK) 24:27 (13:14)
SZ Egelsee. – 300 Zuschauer. – Sr. Radcenko/Persis (LVA).
Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen Kreuzlingen, 4-mal 2 Minuten gegen Michalovce.
Kreuzlingen: Sander (1.-60./20 Paraden/45 %), Siggaard (für 2 Penaltys/0); Grathwohl (1), Blanke (6/2), Suter (1), Flohr (2), Klein, Kikanovic, Stoll, Boos, Mustafa (2), Aliu Berisha (5), Steffek, Drent (4), Heinstadt, Rugavaj Tahirukaj (3).
Michalovce: Yablonska (1.-22./57.-60./3 Paraden, davon 1 Penalty/1 Tor), Jakubikova (22.-57./6 Paraden, davon 1 Penalty); Dvorscakova (4/1), Pejovic (1), Bieger, Popovcova (3), Pal’ova (2), Bacenkova (3), Habankova (3), Soskyda (1), Wollingerova, Lukacova, Kowalik (3), Kompaniiets (5), Kluckova (1).
Bemerkungen: Penaltys: Kreuzlingen 2/4, Michalovce 1/2. – Kreuzlingen ohne Rothacker (verletzt). – Best-player-Auszeichnung: Kerstin Sander (K) und Irina Kompaniiets (M).